Weiterbildung finanzieren: Subventionen, Stipendien & Steuern
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Du möchtest Dich beruflich weiterbilden, aber die Kosten schrecken Dich ab? Das muss nicht sein. In der Schweiz gibt es eine ganze Reihe von Finanzierungsmöglichkeiten, die viele gar nicht kennen – von staatlichen Subventionen über Stipendien bis zu Steuererleichterungen.
Die gute Nachricht: Mit der richtigen Planung lässt sich fast jede Weiterbildung stemmen. Dieser Guide zeigt Dir, welche finanziellen Töpfe Du anzapfen kannst und wie Du dabei vorgehst, um Deine Karriereziele ohne finanzielle Sorgen zu erreichen.
Warum sich Weiterbildung finanziell (fast immer) lohnt
Bevor wir in die Details der Finanzierung einsteigen, lohnt sich ein Blick auf die langfristige Perspektive. Eine Weiterbildung ist eine Investition in Dich selbst – und eine, die sich in den allermeisten Fällen auszahlt. Studien belegen, dass Fachkräfte mit eidgenössischen Abschlüssen im Schnitt mit höheren Gehältern, besseren Aufstiegschancen und mehr Sicherheit am Arbeitsmarkt rechnen können.
Ja, die Kurskosten wirken oft erst einmal hoch. Aber wenn Du die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten clever kombinierst, reduziert sich Dein tatsächlicher Eigenanteil deutlich. Manchmal zahlst Du am Ende weniger als die Hälfte der ursprünglichen Gebühren aus eigener Tasche. Betrachte die Kosten also nicht als reine Ausgabe, sondern als Startkapital für Deine Zukunft, das sich oft schon nach wenigen Jahren amortisiert.
Weiterbildung finanzieren in der Schweiz – Dein Überblick über alle Töpfe
Die Finanzierung gleicht oft einem Puzzle: Selten muss man den gesamten Betrag allein tragen. Hier ist Dein Überblick über die fünf wichtigsten Quellen, die Du prüfen solltest:
Arbeitgeberbeteiligung
Viele Unternehmen beteiligen sich an den Kosten oder stellen Dir Zeit zur Verfügung, da sie direkt von Deinem neuen Wissen profitieren. Der Kaufmännische Verband empfiehlt hierbei eine Beteiligung von mindestens 50 % an Kosten und Zeit.
Staatliche Unterstützung: Bundessubventionen & kantonale Beiträge
Der Bund und die Kantone fördern die berufliche Bildung aktiv. Für eidgenössische Prüfungen gibt es direkte Rückerstattungen vom Bund, während Höhere Fachschulen (HF) durch Kantonsbeiträge bereits vergünstigt angeboten werden.
Stipendien & Ausbildungsdarlehen
Wenn Dein Einkommen und Vermögen knapp sind, können kantonale Stipendien (müssen nicht zurückbezahlt werden) oder zinsgünstige Darlehen eine wichtige Stütze sein.
Steuervorteile nutzen
Der Fiskus beteiligt sich indirekt: Berufsorientierte Weiterbildungskosten kannst Du von den Steuern abziehen. Bei der direkten Bundessteuer sind das aktuell bis zu CHF 12’700 pro Jahr.
Eigenmittel & Angebote der Schulen
Was als Restbetrag übrig bleibt, lässt sich oft smart managen. Viele Schulen – auch wir bei der HSO – bieten flexible Ratenzahlungen an, damit die monatliche Belastung planbar bleibt.
Bundessubventionen – bis zu 50 % für eidg. Prüfungen zurückholen
Dies ist für viele der wichtigste Baustein (Subjektfinanzierung). Seit 2018 unterstützt der Bund alle, die sich auf eine eidgenössische Prüfung vorbereiten – unabhängig von Einkommen oder Alter.
Wer profitiert? (Fachausweise & höhere Fachprüfungen)
Anspruch hast Du, wenn Du einen vorbereitenden Kurs für eine eidgenössische Berufsprüfung (Fachausweis) oder eine Höhere Fachprüfung (Diplom) absolvierst. Dazu gehören beispielsweise:
- Fachausweise: HR-Fachfrau/-mann, Marketingfachleute, Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen etc.
- Diplome: Dipl. Betriebswirtschafter/-in, Verkaufsleiter/-in oder Experten in Rechnungslegung und Controlling.
Der Bund erstattet Dir 50 % der anrechenbaren Kurskosten zurück. Dabei gelten folgende Obergrenzen:
- Maximal CHF 9’500 Rückerstattung für Berufsprüfungen (bei CHF 19’000 Kurskosten).
- Maximal CHF 10’500 Rückerstattung für Höhere Fachprüfungen (bei CHF 21’000 Kurskosten).
Wie die Rückerstattung funktioniert – der genaue Ablauf
Der Prozess ist unkompliziert, erfordert aber, dass Du zunächst in Vorleistung gehst:
- Bezahlen: Du bezahlst den Vorbereitungskurs zunächst selbst (bzw. über Ratenzahlungen).
- Prüfung absolvieren: Du trittst zur eidgenössischen Prüfung an. Wichtig: Das Ergebnis spielt keine Rolle. Auch wenn Du nicht bestehst, hast Du Anrecht auf das Geld.
- Geld zurückholen: Nach der Prüfung reichst Du Deine Zahlungsbelege und die Prüfungsverfügung online beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ein.
Finanzierung Höhere Fachschule (HF) – dank Kantonsbeiträgen günstiger
Planst Du ein Studium an einer Höheren Fachschule (HF), greift ein anderes Modell, das für Dich sehr komfortabel ist.
Wie die Kantone HF-Studiengänge unterstützen (HFSV)
Die Kantone haben sich in der «Interkantonalen Vereinbarung über Beiträge an die Studiengänge der höheren Fachschulen» (HFSV) zusammengeschlossen. Das bedeutet: Die Kantone zahlen pro Studierendem einen fixen Beitrag direkt an die Schule. Dies nennt sich Subjektfinanzierung – das Geld folgt Dir als Person, egal wo die Schule liegt.
Was das für Dich bedeutet: Bereits reduzierte Schulgebühren
Du musst hier keine Anträge stellen oder Geld vorstrecken. Die HSO beantragt die Gelder direkt bei Deinem Wohnsitzkanton. Der Preis, den Du in unseren Broschüren oder auf der Website siehst, ist in der Regel bereits der Nettopreis. Die Kantonsbeiträge sind hier schon abgezogen, was Deine Semestergebühren von Anfang an deutlich senkt.
Tipp: Wir rechnen Dir bei der HSO gerne transparent vor, welcher Anteil durch Kantonsbeiträge gedeckt ist und was Dein effektiver Restbetrag ist.
Kantonale Stipendien & Ausbildungsdarlehen
Reichen die eigenen Mittel trotz allem nicht aus, können staatliche Hilfen die Lücke füllen.
Stipendien (geschenktes Geld) und Darlehen (rückzahlbar) sind primär für Personen mit tiefem Einkommen und Vermögen gedacht. Die Kriterien sind kantonal sehr unterschiedlich:
- Finanzielle Situation: Es wird geprüft, ob Du (und ggf. Deine Eltern/Partner) die Kosten tragen können.
- Alter: Manche Kantone haben Altersgrenzen (z. B. Zürich bis 44 Jahre für Stipendien).
- Ausbildungsart: Bei Zweitausbildungen – was Weiterbildungen oft sind – vergeben viele Kantone eher Darlehen statt Stipendien. Diese sind oft zinslos oder sehr zinsgünstig.
So stellst Du ein Gesuch
- Informieren: Suche auf der Webseite Deines Wohnkantons nach „Stipendien“ oder „Ausbildungsbeiträge“.
- Einreichen: Fülle das Gesuchsformular aus und lege Nachweise bei (Lohnausweise, Steuerunterlagen, Bestätigung der HSO über die Kosten).
- Fristen: Mach dies so früh wie möglich, idealerweise schon vor Ausbildungsstart.
Weiterbildung von den Steuern abziehen – so holst Du Dir Geld zurück
Ein oft unterschätzter Hebel: Auch das Steueramt beteiligt sich an Deiner Bildung, indem es Dein steuerbares Einkommen senkt.
Wann Deine Weiterbildung als „berufsorientiert“ gilt
Damit Du Kosten abziehen kannst, muss die Weiterbildung „berufsorientiert“ sein. Das ist fast immer der Fall, wenn sie dazu dient, Deine Qualifikationen im aktuellen Beruf zu sichern, zu vertiefen oder einen Aufstieg zu ermöglichen. Auch ein Berufswechsel kann dazu zählen, solange es keine reine „Hobby-Ausbildung“ ist.
Nicht abzugsfähig sind in der Regel nur Erstausbildungen (z. B. die allererste Lehre oder Matura). Die meisten Lehrgänge an der HSO erfüllen die Kriterien für den Steuerabzug problemlos.
Welche Kosten Du abziehen kannst (inkl. Limite)
Du kannst mehr als nur das Schulgeld geltend machen. Abzugsfähig sind:
- Kurs- und Prüfungsgebühren
- Lehrmittel und Fachliteratur
- Pauschale Fahrtkosten zum Kursort
- Mehrkosten für auswärtige Verpflegung
Bei der direkten Bundessteuer liegt der maximale Abzug bei CHF 12’700 (für 2023/24) bzw. CHF 13’000 (ab 2025). Die meisten Kantone haben ähnliche Regelungen. Bewahre alle Belege gut auf – die Steuerersparnis kann am Ende des Jahres mehrere tausend Franken ausmachen.
Arbeitgeberbeteiligung – so überzeugst Du Dein Unternehmen
Dein Arbeitgeber profitiert direkt von Deinem Know-how-Zuwachs. Deshalb lohnt es sich fast immer, das Gespräch zu suchen. Es muss nicht immer die volle Kostenübernahme sein. Gängige Modelle sind:
- Teilfinanzierung: Die Firma zahlt z. B. 50 % der Kosten.
- Zeit: Du erhältst bezahlte Freitage für den Unterricht oder die Prüfungsvorbereitung.
- Bindungsfristen: Die Firma zahlt, Du verpflichtest Dich aber, z. B. noch 2 Jahre im Unternehmen zu bleiben.
Dein Business Case: Argumente, die überzeugen
Argumentiere nicht mit Deinem Wunsch, sondern mit dem Nutzen für die Firma.
„Mit dem Fachausweis kann ich komplexere Projekte übernehmen und wir sparen uns externe Berater.“
„Ich bringe aktuelles Wissen direkt ins Team ein.“
Bereite Dich gut vor: Zeige auf, was es kostet und was es bringt. Ein konkreter Plan wirkt professionell und überzeugend.
Fazit + CTA – mit HSO Deine Finanzierung planen
Die Finanzierung einer Weiterbildung ist machbar, wenn man die verschiedenen Möglichkeiten kennt. Ob 50 % Rückerstattung vom Bund, reduzierte HF-Gebühren oder Steuerersparnisse – Du musst die Kosten fast nie alleine tragen.
Wir bei der HSO lassen Dich mit dem „Papierkram“ und den Berechnungen nicht allein. Wir bieten Dir transparente Kostenübersichten und flexible Modelle wie die monatliche Ratenzahlung (ohne Zinsaufschlag), damit Dein Budget im Gleichgewicht bleibt.
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