Das EFZ ist geschafft, du arbeitest gewissenhaft und kennst deinen Job. Dennoch stellt sich nach einigen Jahren oft das Gefühl von Stillstand ein. Du willst mehr Verantwortung übernehmen, ein Team leiten oder fachlich tiefer eintauchen. Der Weg zur nächsten Stufe wirkt jedoch oft unübersichtlich. EFZ, Fachausweis, HF, HFP: Die Begriffe klingen ähnlich, folgen aber unterschiedlichen Logiken. Die Berufsprüfung (BP) ist oft der effizienteste Schritt für deine Karriere. Hier erfährst du, wie du den eidgenössischen Fachausweis erreichst.

Was ist eine Berufsprüfung (BP) und warum führt sie zum Fachausweis?

Die Berufsprüfung bildet deine erste grosse fachliche Vertiefung nach der Grundbildung. Sie richtet sich nicht an Schulabgänger, sondern an Berufsleute mit Erfahrung. Der Zweck ist die Spezialisierung. Während du in der Lehre zum Generalisten ausgebildet wurdest, macht dich die BP zum Experten oder zur Expertin.

Die Verantwortung für den Titel trägt nicht die Schule, sondern eine Trägerschaft, meist bestehend aus Berufsverbänden. Diese erstellt die Prüfungsordnung und die Wegleitung. Schulen wie die HSO bereiten dich gezielt auf diese Prüfung vor. Wer besteht, erhält den eidgenössischen Fachausweis.

Voraussetzung für die Zulassung ist praktisch immer ein EFZ (oder ein gleichwertiger Ausweis) kombiniert mit mehrjähriger Berufspraxis. Die geforderten Praxisjahre hängen von der Fachrichtung ab.

Einordnung im Bildungssystem: Der Stellenwert des Fachausweises

Das EFZ gehört zur Sekundarstufe II. Es bildet das Fundament. Der eidgenössische Fachausweis gehört zur Tertiärstufe B, der Höheren Berufsbildung. Viele setzen «Tertiär» automatisch mit Hochschulen (Uni/FH) gleich. Das ist nicht korrekt. Die Höhere Berufsbildung ist der praxisorientierte Karrierehebel der Schweiz. Sie ist gleichwertig zur akademischen Bildung, fokussiert jedoch konsequent auf die direkte Anwendbarkeit im Job.

EFZ, Fachausweis und HF-Diplom im Vergleich

Die Abgrenzung ist entscheidend für deine Wahl:

  • EFZ (Berufliche Grundbildung): Deine Eintrittskarte in den Arbeitsmarkt mit breiter Berufsbefähigung.
  • Eidg. Fachausweis (BP): Der Spezialist. Du vertiefst dich in einem Bereich (etwa HR, Marketing, Führung) und qualifizierst dich für erste Kaderpositionen.
  • Diplom HF (Höhere Fachschule): Der Generalist mit Führungswissen. HF-Studiengänge sind breiter angelegt und fördern vernetztes Denken über die eigene Abteilung hinaus.

Der Vergleich im Überblick:

  • Ziel: Spezialisierung (Fachausweis) gegenüber Generalistenwissen und Führung (HF).
  • Dauer: Vorbereitungskurse zum Fachausweis sind oft kompakter und fokussierter auf das Prüfungsthema als ein HF-Studium.
  • Abschluss: Eidgenössisch anerkannter Titel bei beiden, differenziert durch den Fokus im Nationalen Qualifikationsrahmen.
  • Wirkung: Der Fachausweis beschleunigt eine spezifische Funktion, während die HF oft auf das mittlere Management vorbereitet.

Vorteile eines eidgenössischen Fachausweises

Ein Fachausweis ist ein geschützter Titel mit hoher Signalwirkung. Arbeitgeber wissen: Wer diesen Abschluss vorweist, verfügt über geprüftes Praxiswissen und Durchhaltevermögen.

  • Mehr Verantwortung: Du qualifizierst dich für Teamleitungen oder anspruchsvolle Spezialistenfunktionen.
  • Mobilität: Der Titel ist national standardisiert. Ein Arbeitgeber in Genf weiss genau wie jener in St. Gallen, was du kannst. Das erleichtert Stellenwechsel.
  • Arbeitsmarktorientierung: Die Inhalte werden von den Verbänden definiert und bleiben nah am Puls der Wirtschaft.

Lohn und Entwicklung: Fakten statt Versprechen

Eine Weiterbildung ist eine Investition. Statistiken belegen, dass Inhaber eines Fachausweises im Schnitt rund 30 % mehr verdienen als Kollegen, die ausschliesslich über ein EFZ verfügen.

Der Lohn steigt durch die Kombination aus Spezialisierung, neuer Verantwortung und dem Mangel an Fachkräften. Die Höhe des Sprungs hängt von Branche, Region und Verhandlungsgeschick ab. Die Tendenz ist eindeutig: Der Medianlohn steigt signifikant. Vergleichsportale wie Salarium oder jobs.ch liefern realistische Zahlen. Erwarte keinen automatischen Lohnsprung am Tag der Diplomfeier, sondern eine steilere Lohnkurve in den Folgejahren.

Der Weg zum eidg. Fachausweis Schritt für Schritt

Der Ablauf folgt einer klaren Struktur:

  • Zielrolle definieren: In welchem Berufsfeld willst du wachsen? Wähle die passende Berufsprüfung (beispielsweise HR-Fachfrau, Führungsfachmann, Direktionsassistentin).
  • Zulassung prüfen: Das ist der wichtigste Schritt vor dem Start. Besitzt du das nötige EFZ? Hast du zum Zeitpunkt der Prüfung die geforderten Praxisjahre erreicht?
  • Vorbereitung planen: Hier unterstützt dich die HSO. Wähle ein Zeitmodell, das zu deinem Job passt. Die HSO bietet flexible Modelle mit einer Mischung aus Präsenz und Online-Lernen.
  • Prüfung anmelden: Die Anmeldung läuft über den Trägerverein, nicht über die Schule. Halte die Fristen ein und reiche dein Dossier vollständig ein.
  • Prüfung absolvieren: Nach Vorbereitung und Simulationen im Unterricht gehst du zur zentralen Prüfung. Mit dem Fachausweis aktualisierst du deinen Lebenslauf und suchst das Gespräch mit deinem Vorgesetzten.

Kosten und Finanzierung

Der Bund unterstützt dich bei den Kosten. Über die Subjektfinanzierung erhältst du 50 % der anrechenbaren Kursgebühren zurück, sobald du die eidgenössische Prüfung absolviert hast. Du bezahlst die Kurskosten an die Schule vorerst selbst (oder dein Arbeitgeber).

  • Maximale Rückerstattung für eine BP: CHF 9’500.
  • Wichtig: Die Rückerstattung erfolgt unabhängig vom Prüfungserfolg. Bedingung ist der Prüfungsantritt.

Die Prüfungsgebühren liegen oft zwischen CHF 1’000 und 2’500 und werden direkt an den Verband gezahlt (keine Rückerstattung durch den Bund).

Tipp: Viele Arbeitgeber beteiligen sich an Weiterbildungen. Kläre ab, ob deine Firma den Restbetrag übernimmt, der nach der Bundesrückerstattung offenbleibt.

Nächster Schritt: Mit der HSO Schweiz zur Berufsprüfung

Die HSO bietet Struktur und Begleitung. Mit über 70 Jahren Erfahrung und Standorten in der ganzen Schweiz kennen wir die Anforderungen der Prüfungen genau. Unsere Dozierenden kommen aus der Praxis und bereiten dich mit Prüfungssimulationen gezielt auf den Ernstfall vor.

Das Angebot der HSO richtet sich an alle, die berufsbegleitend und zielorientiert vorwärtskommen wollen. Informiere dich jetzt über den passenden Lehrgang. Kläre deine Fachrichtung, erstelle deinen Zeitplan und sichere dir deinen Starttermin.

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Häufige Fragen zum Fachausweis (FAQ)

Im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) ist der eidg. Fachausweis auf Niveau 5 eingestuft. Zum Vergleich: Das EFZ ist Niveau 4, ein HF-Diplom oder Bachelor ist Niveau 6.

Der Abschluss eröffnet weitere Wege. Du kannst die Höhere Fachprüfung (HFP) anstreben oder verkürzt in eine Höhere Fachschule (HF) einsteigen. An der HSO treten Absolventen mit Fachausweis oft direkt in höhere Semester des HF-Studiengangs «Dipl. Betriebswirtschafter:in HF» ein.

Die Anmeldung erfolgt direkt bei der Prüfungsstelle (z. B. examen.ch oder svf-asfc.ch). Die HSO-Dozierenden weisen dich rechtzeitig auf Termine und Unterlagen hin.

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