Vezire arbeitet seit 2,5 Jahren für die Vantage Group und ist mit ihren Mitarbeitenden zuständig für die Buchhaltung der HSO, IST, BVS, SPA und SMA.

Trotz ihres vollgepackten Alltags hat sie für ihre Kolleg:innen sowie für die Lernenden immer ein offenes Ohr.

Gerne erzählen wir euch mehr über Vezire in unserem Interview!

 

Lebenslauf:

Mit 16 Jahren begann ich meine Ausbildung als Kauffrau EFZ im Hotel Schweizerhof in Wetzikon, die ich drei Jahre später erfolgreich abschloss.

Nach meiner Ausbildung war ich ab Oktober 2012 bei ESPRIT in der Buchhaltung tätig und habe mich noch im selben Jahr verlobt. Meinen Mann kenne ich schon sehr lange; um genau zu sein, seit wir Kinder sind. Ein Jahr später haben wir geheiratet und zwei Jahre später sind wir Eltern geworden. 2018 durften wir dann unseren Sohn willkommen heissen. In dieser spannenden Zeit war ich immer noch bei ESPRIT angestellt, insgesamt arbeitete ich dort 7 Jahre. Leider wurde mir im Jahr 2019 gekündigt, da die Buchhaltung von ESPRIT nach Deutschland verlagert wurde.

Mein Plan war es, dann erstmal eine Pause einzulegen, damit ich Zeit mit meinen Kindern verbringen kann, denn ich war immer eine berufstätige Mutter. Ich habe trotzdem einige Bewerbungen verschickt, unter anderem auch an die Vantage Education Group. Um ehrlich zu sein, dachte ich mir nicht viel dabei. Als ich aber die Möglichkeit hatte, für ein persönliches Gespräch vorbeizukommen, haben mir die Stelle und das Team so gut gefallen und ich habe mich so wohlgefühlt, dass ich mir dachte: «Hier muss ich arbeiten.»

Auch noch spannend zu wissen ist, dass mein Mann Hausmann ist und ich zu 100 % arbeite. Wir haben vor fünf Jahren den Entschluss gefasst, dass diese Vereinbarung am besten für uns funktioniert. Kulturell gesehen ist es in der Schweiz sowie im Kosovo (wo ich herkomme) eher üblich, dass die Frau zu Hause bleibt und der Mann zu 100 % arbeiten geht, und nicht umgekehrt. Aus diesem Grund mussten wir uns am Anfang oft für unsere Entscheidung rechtfertigen.

Ehrlich gesagt bin ich sehr froh, dass wir keine dritte Person für die Betreuung unsere Kinder organisieren müssen, da ich sehr heikel bin und meine Kids nicht gern anderen anvertraue, auch nicht näheren Verwandten.

Ganz am Anfang, als unsere Tochter zur Welt kam und mein Mann und ich beide berufstätig waren, brachte ich jeden Morgen meine Tochter zu meiner Mutter. Das war aber auch nicht die optimale Lösung, da ich zwei Stunden am Tag Auto fuhr, nur um meine Tochter zu meiner Mutter zu bringen und wieder abzuholen.

Daher sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es aus finanziellen und zeitlichen Gründen einfacher ist, wenn ich fünf Tage die Woche arbeiten gehe und er zu Hause bleibt.

Neben all dem mache ich noch eine Weiterbildung zur Fachfrau Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis.

Wow, das ist bestimmt sehr anstrengend, wie machst du das?

Gute Frage! [lacht]

Ich arbeite tagsüber und zwei Mal die Woche habe ich am Abend Schule. Den Rest der Zeit verbringe ich mit meiner Familie. Das Ziel meiner Weiterbildung ist es, mehr in den Bereich Controlling einzusteigen und etwas Neues zu lernen, daher nehme ich die anstrengende Zeit in Kauf.

 

Tipps für junge Frauen in der Berufswelt:

Sie sollen sich etwas trauen. Es ist so wichtig, sich selber durchzusetzen, egal, wer einem im Weg steht. Man soll für sich geradestehen, mit der Einstellung: «Ich kann das und ich werde es durchziehen.»

Manchmal muss man die eigene Komfortzone verlassen, um etwas zu gewinnen.

Was war ein prägender Moment in deiner Karriere?

Ich habe durch meine Ausbildung gelernt, «nein» zu sagen und für meine Bedürfnisse einzustehen. Jedes Mal, als ich ins kalte Wasser geworfen wurde oder einen Rückschlag erlebt habe, hat es mich stärker gemacht. Solche Dinge haben mich geprägt.

Ich musste lernen, nicht immer «Ja und Amen» zu sagen und meine Bedürfnisse zu äussern.