In Film „Moneyball“ von 2011 setzt Brad Pitt eine erfolgreiche Baseballmannschaft aus einem Kader von Spielern zusammen, der rein auf der Analyse ihrer Leistungs-Statistiken basiert. Es zeigt, dass – obwohl Menschen zu managen immer noch als menschliche Aufgabe betrachtet wird – Big Data ein Game-Changer sein kann.

Wechseln wir mal vom Baseballstadion zum Arbeitsplatz und behaupten, Big Data hilft Managern, effektiver Top-Talente einzustellen und zu halten, den Aufwand zu reduzieren und die Vielfalt im Team zu verbessern. Ich selbst bin nicht der grösste Freund des Buzz-Words „Big Data“ aber ich habe mich für diesen Blog mal damit auseinender gesetzt:

Was bringt das datengetriebene Analysieren von Menschen?

Laut globalem Erkenntnissen von Leathwaite performen Unternehmen, die People Analytics implementieren, um 30% besser als ihre Konkurrenten. Während die Analyse von Personen wie ein diffiziler Algorithmus klingt, bietet es beispielsweise für Online-Dating-Websites eine Möglichkeit, Beziehungsentscheidungen unter Verwendung von Daten über Verhalten oder Leidenschaften zu treffen. Für Unternehmen heisst dies: Welcher Kandidat kann eingestellt werden? Wen soll ich befördern? Wer zieht es in Betracht zu gehen? Welche Person verdient eine Gehaltserhöhung? Big Data kann hier einfach helfen.

Wo kann Big Data helfen?

Die Technologie existiert bereits – wir werden immer klüger darin, wie Daten verwendet werden können. Ein gutes Beispiel dafür ist die Rekrutierung. „Mit der Technologie, die weitreichende Erkenntnisse über Arbeitssuchende bietet, müssen Unternehmen nicht mehr „den Bauch entscheiden lassen“, wen sie einstellen, wie sie ihre Teams organisieren, wo sie Büros eröffnen sollen“, sagt Jon Addison, Head of Talent Solutions at LinkedIn’s Talent Insights – ein kürzlich eingeführtes Daten-, AI- und Analysetool.

„Es ist offensichtlich, dass die Wichtigkeit von Daten im Rahmen War-for-Talents wächst“, fügt Addison hinzu. „Das liegt zum Teil an dem zunehmenden Bedarf auch zukünftige Ressourcen zu beplanen und den steigenden Qualifikationsanforderungen in einer Wettbewerbslandschaft, in der Unternehmen um Talente buhlen um den Besten zu bekommen.

„Hier schon mal der Tipp an die geneigten Leser unserer Blogs: ein gutes und aussagekräftiges LinkedIn Profil kann nicht schaden – schaut mal wieder darüber und passt an, wo nötig – vor allem bei den Ausbildungen.

Daten als Frühwarnsystem

Ein Blick auf historische Daten kann Unternehmen helfen, Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen, warum und wann jemand wahrscheinlich das Unternehmen verlassen wird – es ermöglicht den Chefs, die Situation anzugehen, bevor es zu einem Problem wird. Man kann auch feststellen, was seine Mitarbeiter motiviert oder wie man Diversität fördern kann.

Sieg für die Diversität

Laut einer aktuellen Studie des McKinsey Global Institute erzielen gender-diverse Unternehmen eine um 15% bessere Performance und ethnisch verschiedene Unternehmen sogar um 35%. Der Harvard Business Review arbeitete kürzlich mit Microsoft Workplace Analytics um mehrere Fortune-500-Unternehmen, die People Analytics einsetzen, zu analysieren.

Wo sind denn nun die Talente?

Ein Beispiel war herauszufinden, ob irgendwo im Unternehmen ein spezielles Fachwissen vorhanden ist, das Mehrwerte generiert. So hat ein Unternehmen in der Konsumgüterindustrie einen spezifischen monatlicher Finanzprozess bei der Rechnungsbearbeitung über alle Tochtergesellschaften auf der ganzen Welt analysiert und herausgefunden, dass ein ein Land 16% effizienter war als der Rest – dies entspricht 71 Arbeitsstunden pro Monat – und das obwohl es weniger Mitarbeiter hatte als der Vergleich.

Dies war weder dem Unternehmen bewusst, noch dem betroffenen Buchhaltungsteam. Dieses Team wurde nun zum Partner bei der Prozessoptimierung der anderen Tochtergesellschaften.

Sogar Microsoft kann noch etwas lernen

Microsoft selbst konnte mit People Analytics versteckte Talente entdecken. Sie suchten nach „Cybersecurity-Profis“, und beschränkten sich auf die Rekrutierung in und um Redmond, wo sich der Hauptsitz befindet. Durch die Datenanalyse entdeckten sie, dass es einen anderen „talentreichen“ Ort gab, wo Microsoft ein kleines Office unterhält. Nun wurde entschieden, in diesen Standort zu investieren, um die besten Talente an dem für sie besten Arbeitsort zu bekommen.

Disclaimer

Basierend auf meiner eigenen verhaltenen Euphorie über personelle Entscheidungen rein auf der Grundlage von Datenanalysen darf der Hinweis auf die Privatsphäre und dem Umgang mit personenbezogenen Daten nicht fehlen. Persönlich glaube ich auch, dass eine „Ausschliesslichkeit“ nicht die beste Lösung ist, weder in der einen noch in der anderen Richtung – aussagekräftige Daten, angereichert mit einem guten Bauchgefühl sind aus meiner Sicht immer noch die vielversprechendste Entscheidungsgrundlage.

Keep calm and let’s get digital.
Euer Thomas Bergmann